Einbau einer Stopfbuchspackung in Stopfbuchsen
Aufbau und Einsatz von Stopfbuchsen
Eine Stopfbuchse besteht aus einer Dichtung, also der Stopfbuchspackung und einer Stopfbuchsbrille, durch welche die Stopfbuchspackung mit Hilfe von Schrauben oder Federn axial verpresst wird. Gerade bei einem elastischen Dichtmaterial führt die axiale Pressung auch zu einer radialen Pressung der Stopfbuchspackung auf der Welle. Dadurch ist es möglich, den Dichtspalt auf ein Minimum zu reduzieren, also genau angepasst an die erforderlichen Betriebsbedingungen. Ganz ausgeschlossen kann eine geringe Leckage nicht werden, welche aber je nach Einsatzgebiet wie beispielsweise bei Pumpenwellen sogar notwendig ist.
Stopfbuchsen werden vorrangig zur Abdichtung drehender Wellen eingesetzt, das heißt beispielsweise in Kreiselpumpen und Rührwerken. Darüber hinaus dienen sie der Abdichtung von Plungern, also von sich axial bewegenden Stangen. Dazu gehören Kolbenpumpen. Ebenso werden sie zur Abdichtung von Spindeln eingesetzt. Ob Pumpen, Armaturen, Kolben, Autoklaven, Schaufeltrockner oder Ventile – Stopfbuchsen sind sichere und zuverlässige Dichtelemente.
Arten von Stopfbuchspackungen für Stopfbuchsen
Stopfbuchspackungen gehören neben Flachdichtungen zu den zuverlässigen und sicheren Dichtungen. Sie kommen gerade bei dynamischen Anwendungen zum Einsatz. Stopfbuchspackungen dienen der Abdichtung gleitender Flächen sowie rotierender Teile.
Ein großer Vorteil von Stopfbuchspackungen ist ihre Druck- und Temperaturbeständigkeit. Sie können bei Temperaturen von -200 bis 450 °C eingesetzt werden. Abhängig vom verwendeten Material weisen sie darüber hinaus eine gute physikalische und chemische Resistenz auf. Ebenso sind sie für den Einsatz bei abrasiven Medien geeignet.
Stopfbuchspackungen stehen zum Einbau in Stopfbuchsen in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung. Sie kommen als Zweifach-, Dreifach- und Vierfach-Diagonalgeflecht mit eingebrachter Imprägnierung vor. Zweifach-Diagonalgeflechte werden auch Zopfgeflechte genannt und verfügen über eine große, grobe Oberfläche. Zudem weisen sie eine gute Elastizität auf. Dreifach-Diagonalgeflechte verfügen dagegen über eine dichte Flechtstruktur mit einer hohen Volumenstabilität. Bei Vierfach-Diagonalgeflechten erhalten Sie Stopfbuchspackungen mit einer dichten Flechtstruktur sowie einer hochverschleißfesten und glatten Oberfläche. Gleichzeitig sind sie sehr elastisch und weisen eine hohe Querschnittsstabilität auf.
Wie werden Stopfbuchspackungen in Stopfbuchsen eingebaut?
In Stopfbuchsen dürfen nur Stopfbuchspackungen verwendet werden, die den jeweiligen Stopfbuchsabmessungen entsprechen. Im Falle zu dünner oder zu starker Stopfbuchspackungen dürfen diese nicht durch Klopfen oder Pressen auf das vorhandene Maß gebracht werden. Ebenso sollten sie ein geringes Untermaß aufweisen, je nach Stopfbuchse zwischen 0,1 und 0,4 mm. Keinesfalls ist jedoch ein Übermaß zu empfehlen.
Bevor eine Stopfbuchspackung in die Stopfbuchse eingebaut wird, müssen Packungsreste entfernt und die Buchse sorgfältig gereinigt werden. Ebenso ist es wichtig, möglich vorhandene Riefen, Schmutz oder Rostansätze an Wellen oder Spindeln zu entfernen und die betroffenen Stellen gegebenenfalls nachzupolieren. Der Spalt zwischen der Welle und dem Gehäuse sollte nicht größer als 0,2 mm sein. Andernfalls könnte die Stopfbuchspackung unter Druck in den Spalt extrudiert werden.
Die Stopfbuchspackung sollte vor dem Einlegen in die Stopfbuchse mit einem scharfen Messer in einem 45° Winkel zugeschnitten werden. Vermeiden Sie Sägebewegungen und versuchen Sie stattdessen, die Packung in einem Schnitt auf die gewünschte Länge zu bringen. So verhindern Sie Ausfransungen. Ein korrekter Schneidwinkel kann mit einer Schneidlehre sichergestellt werden.
Anschließend muss die Stopfbuchspackung in die Stopfbuchse eingelegt werden. Achten Sie darauf, dass nur einzelne Packungsringe oder der Ringabmessung entsprechende Längen eingelegt werden dürfen. Die zugeschnittenen Ringe müssen mit der Schnittstelle voran vorsichtig um die
Welle oder Spindel gelegt werden. Daraufhin werden die Ringe einzeln und mit Hilfe geeigneter Werkzeuge wie ein- oder zweiteilige Hülsen rechtwinklig zur Wellen- oder Spindelachse eingedrückt und verpresst. Dabei sollte außerdem darauf geachtet werden, die Schnittstellen der einzelnen Ringe in der Stopfbuchse um jeweils 90 ° versetzt anzubringen.
Im nächsten Schritt muss die Stopfbuchspackung der Stopfbuchse mit Hilfe der Stopfbuchsbrille angezogen werden. Hier ist zu beachten, dass eine Tropfleckage stets notwendig ist, um eine Überhitzung oder Verbrennung der Packung durch Reibungswärme zu verhindern. Ebenso empfiehlt es sich, nach jedem Verspannungsvorgang einige Minuten zu warten, damit die Ringe genug Zeit haben, sich an den Raum der Stopfbuchse anzupassen. Sind die Packungen fertig montiert, sollte das Packungssystem teilweise von der Brillenkraft entlastet werden. Die Stange oder Spindel sollte einige Male betätigt werden, auch wenn der Vorgang höhere Kräfte erfordert. So wird eine verbesserte Spannungsverteilung erreicht. Anschließend muss die Packung erneut mit der maximalen Brillenkraft verspannt werden.
Der Einbau von Stopfbuchspackungen in Stopfbuchsen erfordert Erfahrung, Feingefühl und ein bedächtiges Vorgehen. Ebenso sollte sich für den Vorgang ausreichend Zeit genommen werden.
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